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Was sind Faszien?

Faszien sind eine bindegewebsartige Schicht. Sie hüllen unsere Muskeln ein und grenzen sie so voneinander ab. Alles über Faszien und wie du durch gezieltes Faszientraining Schmerzen lindern kannst erfährst du hier.

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Das Thema Faszien bekommt immer mehr Beachtung. Waren es früher die Muskeln, Knochen und Sehnen, die bei Schmerzen behandelt wurden, so sind es heute immer mehr auch die Faszien die bei der Suche nach dem Grund vieler Schmerzen in den Fokus rücken.

In Forschung und Medizin gibt es immer mehr Erkenntnisse über die Rolle des Bindegewebes in unserem Körper. Durch gezielte Behandlung der Faszien kannst du Schmerzen lindern oder vorbeugen.

Was sind Faszien?

Faszien sind Teil des Bindegewebes und bestehen aus dicken Kollagen- und dünnen Elastinfasern. Sie umschließen die Muskeln und Sehnen vom Kopf bis zu den Fußsohlen. Dadurch verbinden sie die komplette Muskulatur im Körper, bis hinein in die Fingerspitzen und Fußzehen. Der Körper wird durch das Fasziengewebe gestützt und zusammen gehalten.

Welche Faszien gibt es?

Faszien bestehen aus mehreren Bündeln von Kollagenfasern, die miteinander verwoben sind. Je nach der Lage des Fasziengewebes im Körper und der jeweiligen Funktion ist es mal dichter und mal weniger dicht, das heißt, es ist mehr oder weniger beweglich. Zusätzlich sind die Kollagenfasern unterschiedlich angeordnet. Unregelmäßig verflochten bieten sie Beweglichkeit und Festigkeit in jede Richtung. Sind sie allerdings parallel zueinander angeordnet, haben sie eine ausgesprochen hohe Festigkeit, aber nur in eine Richtung.

Die unterschiedlichen Arten der Faszien haben auch unterschiedliche Funktionen im Körper. Diese Arten von Faszien gibt es:

Die oberflächliche Faszie (Fascia superficialis) befindet sich direkt unter der Haut und besteht aus lose angeordnetem Bindegewebe und Fett. Sie umgibt den kompletten Rumpf und die Extremitäten. Verglichen mit den anderen Faszien enthält sie weniger Kollagenfasern, dadurch ist sie sehr beweglich.
Die tiefe Faszie (Fascia profunda), auch Rumpffaszie genannt, umgibt die Muskulatur, die Sehnen und Bänder im Körper. Die Kollagenfasern sind überwiegend parallel angeordnet, was der Faszie besonders viel Stabilität verleiht. Bei Bewegung der Muskeln überträgt dier Faszie die Kraft in alle Bereiche des Körpers.
Die meningeale Faszie umgibt die Nervenfasern und Nervenbündel und ist für deren Schutz verantwortlich.
Die viszeralen Faszie ist für den Schutz aller Körperhöhlen (Brustkorb, Herzbeutel, Bauchraum und Becken) verantwortlich und stellt die Versorgung der inneren Organe sicher. In dieser Faszienschicht verlaufen die Gefäße und die Nerven zu den Organen.

Wie fühlen sich gesunde Faszien an?

Die Faszienstrukturen in einem jungen gesunden Körper sind geschmeidig, gut durchblutet und mit genug Flüssigkeit durchtränkt. Das stellt sicher, dass sie Versorgung mit Nährstoffen funktioniert. Die Muskeln, Sehnen und Faszienstränge sind gut dehnbar, in der Bewegung gibt es keine Blockaden. Die Beweglichkeit hängt also mit der Struktur und dem Zustand der Faszien zusammen.

Gesunde Ernährung, gesunde Faszien

Mit einer gesunden Ernährung stellst du sicher, dass deine Faszienstrukturen mit den notwendigen Nährstoffen versorgt werden. Zusätzlich ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr nötig, damit der Transport der Nährstoffe und der Abtransport von Schadstoffen gewährleistet ist. Mit zunehmendem Alter erfordert der Flüssigkeitshaushalt allerdings deutlich mehr Aufmerksamkeit.

Darauf kannst du besonders achten:

Kohlenhydrate
Um eine gute und kontinuierliche Versorgung deiner Faszien mit Kohlehydraten zu gewährleisten ist es wichtig auf langkettige Kohlenhydrate zu achten.

Eiweiß
Eiweiß ist ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Eine gute Eiweißversorgung ist besonders wichtig für das Wachstum und die Regeneration der Muskeln. Worauf es im Einzelnen ankommt erfährst du hier.

Fette
Fette sind in der Ernährung und vor allem bei Diäten oft verteufelt. Ohne Fette geht es jedoch auch nicht. Deine Faszien brauchen sie zum Beispiel um geschmeidig aneinander vorbei zu gleiten und nicht zu reiben. Wichtig sind langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, denn die kann unser Körper nicht selbst herstellen.

Vitamine
Vitamine können, bis auf geringe Mengen Vitamin D, nicht vom Körper selbst hergestellt werden, sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Sie gehören zu den essentiellen (lebensnotwendigen) Stoffen. Daher ist es wichtig, möglichst täglich die benötigten Vitamine in ausreichender Menge mit der Nahrung aufzunehmen. Umfangreiche Informationen zu allen 13 Vitaminen kannst du hier nachlesen.

Mineralien und Spurenelemente
Mineralien und Spurenelemente sind für den Stoffwechsel unentbehrlich und damit auch wichtig für die Entgiftungsprozesse im Körper.

Warum verkleben Faszien?

Beim Anspannen der Muskeln wird die Kraft über das Fasziengewebe von Muskel zu Muskel übertragen. Die zwischen den einzelnen Fasern befindliche Flüssigkeit sorgt für geschmeidige und schmerzfreie Bewegungen. Daher ist Bewegungsmangel das größte Problem für dein Bindegewebe. Dein Fasziengewebe verliert seine Geschmeidigkeit, verhärtet und verklebt. Dadurch bekommst du Schmerzen und verfällst in eine Schonhaltung. Durch die Schonhaltung weiten sich die Verklebungen und Verhärtungen aus und verstärken deine Beschwerden weiter.

Aus diesen Gründen können deine Faszien verkleben:

  • Bewegungsmangel
  • Stress und damit verbundene Anspannung
  • Übersäuerung durch ungesunde Ernährungsweise
  • Flüssigkeitsverlust durch Alter

Je älter du wirst, desto mehr verändert sich auch dein Stoffwechsel und dein Hormonhaushalt. Auch dein Immunsystem wird anfälliger werden und du wirst dich Stress nicht immer entziehen können. Daher ist es wichtig, dass du weißt warum die Faszien verkleben können. Nur so kannst du dem Prozess entgegen wirken.

Die Faszien ziehen sich durch deinen ganzen Körper und verbinden alles miteinander. Hierdurch wirken sich Verspannungen der Faszien oft auch auf andere Körperregionen aus.

Wie fühlen sich verklebte Faszien an?

Verklebte und vernachlässigte Faszien können vielfältige Auswirkungen auf deinen Körper haben. Je nach Körperregion kann sich das auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen:

Bewegungseinschränkungen
Oft merkst du dass etwas nicht stimmt. Du fühlst dich in der Beweglichkeit eingeschränkt. Du hast zum Beispiel Schwierigkeiten mit den Armen etwas aus einem hohen Regal zu holen oder du merkst Blockaden beim Schulterblick.

Steifigkeit
Bewegungen fallen dir zuerst schwer, nach einiger Zeit und etlichen Wiederholungen wird es dann besser.

Spannungsgefühl und Schmerzen
In manchen Körperregionen hast du zuerst ein Spannungsgefühl und nach weiterer Belastung Schmerzen.

Instabile Körperhaltung
Du hast Schwierigkeiten bei längerem Sitzen oder Stehen.

Wie pflege ich meine Faszien?

Um deine Faszien gesund zu erhalten gibt es drei Punkte die du besonders beachten musst:

• Bewegung
• Ernährung
• gezieltes Faszientraining

Eigentlich weiß es jeder. Wenn du eine Zeit lang ein Körperteil ruhig halten musst, wie zum Beispiel nach einem Armbruch, bilden sich die Muskeln zurück und du wirst nach der Ruhephase Einschränkungen haben. Deine Kraft und Beweglichkeit wird erst langsam durch gezieltes Training wieder zurück kommen.

Du solltest also immer in Bewegung bleiben. Ein altes Sprichwort bringt es präzise auf den Punkt: „Wer rastet der rostet.“ Mache kurze Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad, nimm mal die Treppe statt den Fahrstuhl. Wenn dir das anfangs zu anstrengend ist, dann lauf erst einmal ein Stockwerk und fahr den Rest mit dem Fahrstuhl. So kannst du dich langsam herantasten.

Dein Körper kann nur gut funktionieren wenn er alles bekommt was er benötigt. Also ernähre dich gesund und trinke ausreichend.

Für das Faszientraining ist nicht zwingend eine Faszienrolle nötig. Mit einigen Yogaübungen kannst du dich sanft und nachhaltig dehnen. Deine Faszien lieben Dehnübungen und so wirst du sanft wieder gelenkiger.

Für ein gezieltes Faszientraining gibt es verschiedenartige Faszienrollen zu kaufen. Anfänger oder schmerzempfindliche Menschen sollten zu Anfang eine weiche Faszienrolle verwenden, um sich daran zu gewöhnen. Das musst du für dich individuell ausprobieren. Auf keinen Fall sollte das Faszientraining schmerzhaft sein. Später kannst du auf Rollen mit Noppen und Rillen umsteigen, die den Stoffwechsel noch besser anregen.

Faszientraining mit Plan

Am besten machst du dir einen Trainingsplan. Ich weiß von mir selbst, dass ich nur mit einem festen Trainingsplan meinen inneren Schweinehund überwinden kann. Deshalb trainiere ich an drei festen Tagen in der Woche, immer um die gleiche Zeit. Wenn ich mir keinen Trainingsplan machen würde, wäre mit Sicherheit an zwei von drei Tagen irgendetwas anderes wichtiger und ich würde das Training auf den nächsten Tag verschieben.

Mein Faszientraining verbinde ich immer mit Ausdauer- und Krafttraining. Ich beginne mit einigen Dehnübungen und daran anschließend mache ich zum Aufwärmen Ausdauertraining, zum Beispiel auf dem Laufband. Danach beginne ich mit dem Krafttraining. Je nachdem wie viel Lust ich habe schließe ich nochmals ein Ausdauertraining an. Zum Abschluss noch ein paar Dehnübungen und dann kommen die Faszien dran. Dabei immer darauf achten, dass du eine Körpestelle nicht länger als fünf Minuten mit der Faszienrolle bearbeitest.

Jede deiner Trainingseinheiten solltest du mit Dehn- oder Faszienübungen abschließen, ganz gleich ob du zu Hause oder im Fitnessstudio trainierst.

Ärztlicher Rat ist immer eine gute Idee!

Bevor du mit dem Faszientraining beginnst solltest du dich unbedingt mit deiner Ärztin oder deinem Arzt (Fachrichtung Orthopädie) besprechen und dir Rat einholen. Sie können beurteilen ob eine Faszientherapie für deine Beschwerden geeignet ist. Dieser Artikel ersetzt nicht den Besuch bei deiner Ärztin oder deinem Arzt.

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