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Tiefkühlkost oder Konservendose? Was ist gesünder?

Tiefkühlkost oder Obst und Gemüse aus der Dose? Was ist gesünder und wo bleiben Vitamine und Nährstoffe besser erhalten? Wir zeigen dir die Vor- und Nachteile.

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Obst und Gemüse schmeckt frisch geerntet am besten und enthält besonders viele Vitamine und Nährstoffe. Wann die verschiedenen Obst- und Gemüsesorten frisch geerntet werden können, kannst du ganz einfach in unserem Saisonkalender ablesen.

Wenn Obst und Gemüse nicht frisch verfügbar ist, müssen wir auf Tiefkühlkost oder Produkte aus der Konservendose zurückgreifen. Welche Konservierungsmethode ist gesünder, enthält mehr Vitamine und Nährstoffe und ist nachhaltiger, weil sie umweltfreundlicher ist?

Was musst du bei frischem Obst und Gemüse beachten?

Grundsätzlich ist frisches Obst und Gemüse immer die beste Alternative. Das setzt allerdings voraus, dass die Produkte auch relativ schnell nach der Ernte verzehrt werden. Je weiter die Transportwege, die Obst und Gemüse zurücklegen, bis sie im Supermarkt angeboten werden, desto weniger Vitamine und Nährstoffe sind noch enthalten. Daher solltest du, wann immer das möglich ist, direkt beim Erzeuger einkaufen. Auch beim Einkauf auf dem Wochenmarkt solltest du kritisch nachfragen. Dort verkaufen nicht nur Erzeuger, sondern auch Händler, die ihre Waren im Großmarkt einkaufen. Das heißt, auch diese Waren können bereits eine lange Reise hinter sich haben.

Frisches Obst und Gemüse solltest du nicht auf Vorrat kaufen, denn auch bei der Lagerung zu Hause gehen zuerst wichtige Vitamine und mit der Zeit auch Nährstoffe verloren. Die Lagerung im Kühlschrank verlangsamt den Verlust der Vitamine und Nährstoffe. Spinat zum Beispiel verliert bei 20 Grad Celsius gelagert fast 100 Prozent seiner Vitamine innerhalb von sieben Tagen. Wird er bei 4 Grad Celsius gelagert, beträgt der Verlust nur noch ca. 75 Prozent.

Obst und Gemüse immer erst kurz vor dem Verzehr vorbereiten und klein schneiden. Denn auch durch das Zerschneiden gehen Vitamine verloren. Verzehrfertig zubereitetes Obst aus dem Supermarkt oder bereits klein geschnittener Salat sind zwar praktisch, aber in Bezug auf die enthaltenen Vitamine nicht empfehlenswert.

Fazit:

  • Obst und Gemüse regional und saisonal einkaufen
  • möglichst kurze Lagerzeiten einhalten
  • Obst und Gemüse erst kurz vor dem Verzehr klein schneiden, mixen oder auspressen

Tiefkühlkost oder Konservendose?

Vor- und Nachteile der Tiefkühlkost

Obst und Gemüse wird nach der Ernte innerhalb weniger Stunden verarbeitet. Direkt nach der Ernte vitaminschonend schockgefrostet verlieren tiefgefrorenes Obst und tiefgefrorenes Gemüse tatsächlich kaum Vitamine und Nährstoffe. Außerdem benötigen tiefgefrorenes Obst und Gemüse keinerlei Konservierungsstoffe.

Wenn du anstatt von Rahmgemüse nur reine Gemüseprodukte ohne zusätzliche Zutaten einkaufst, dann kannst du beim Kochen selber bestimmen, wieviel Sahne oder Gewürze du hinzufügen möchtest.

Wichtig ist allerdings, dass die Kühlkette beim Transport vom Produzenten in den Handel eingehalten wird. Beim Einkaufen solltest du auch darauf achten, Tiefkühlprodukte erst am Ende des Einkaufs in den Einkaufswagen zu legen. Eine Kühltasche hilft dabei, die tiefgefrorene Ware bis nach Hause kühl zu halten. Zu Hause sollte dann tiefgekühltes Gemüse und Obst so schnell wie möglich in den Gefrierschrank geräumt werden.

Nicht alle Obst- und Gemüsesorten eignen sich zum Einfrieren. Besonders wasserhaltige Sorten verändern nach dem Auftauen ihre Konsistenz und werden matschig. Dazu zählen: Salate, Gurken und Tomaten sowie Melonen, Trauben und Südfrüchte. Andere Obstsorten sehen nach dem Auftauen unappetitlich aus oder verlieren viel Aroma. Dazu zählen auch Äpfel. Deshalb Äpfel zuerst zu Apfelmus verarbeiten und dann den Mus einfrieren.

Vor- und Nachteile der Konservendose

Dosenobst und Dosengemüse schneiden in Bezug auf die enthaltenen Vitamine und Nährwerte nicht schlechter ab als Tiefkühlkost. Auch hier werden die Produkte unmittelbar nach der Ernte verarbeitet. Das Obst und Gemüse wird zuerst für kurze Zeit blanchiert, um Mikroorganismen abzutöten und Enzyme zu deaktivieren. Allerdings wird Dosenobst und Dosengemüse je nach Sorte nach dem Abkühlen Wasser oder Saft und eventuell Stabilisatoren, Gewürze und Zucker zugesetzt. Anschließend wird die Konservendose auf 100 Grad Celsius erhitzt und sterilisiert. Dadurch können hitzeempfindliche Vitamine wie zum Beispiel Vitamin C verloren gehen.

Konservendosen bestehen aus Aluminium oder Weißblech und schützen die Lebensmittel vor Umwelteinflüssen von außen. Die Innenflächen der Dosen werden mit Kunststoff beschichtet, damit auch bei längerer Lagerung die Lebensmittel vor Korrosion geschützt sind und sich keine Metallteile lösen können. Die Beschichtung besteht unter anderem aus Bisphenol A (BPA), das bei Einwirkung von Hitze in die Lebensmittel übergehen könnte. Bisphenol A (BPA) kann für das Hormonsystem des Menschen schädlich sein und zum Beispiel die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Mehr Informationen zu Bisphenol A (BPA) gibt es bei der European Food Safety Authority (EFSA).

Eine Alternative zur Konservendose sind Obst und Gemüse im Glas. Diese sollten immer lichtgeschützt aufbewahrt werden. Glas ist allerdings schwerer und leichter zerbrechlich. Das heißt, es fallen höhere Transportkosten an und es gibt wesentlich mehr Transportschäden.

Tiefkühlkost ist gesünder, die Konservendose kann dennoch punkten

In der Frage, ob Tiefkühlkost oder Obst und Gemüse aus der Konservendose gesünder ist, hat die Tiefkühlkost die Nase knapp vorne. Durch das schnelle Schockfrosten gehen etwas weniger Nährstoffe verloren als beim Sterilisationsprozess der Konservendose. Allerdings gefällt mir die Beschichtung der Konservendosen mit Bisphenol A (BPA) und deren möglicherweise negativen Auswirkungen auf das Hormonsystem nicht. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) geht zwar davon aus, dass für die Verbraucher kein Risiko besteht, aber ich bevorzuge dennoch Obst und Gemüse im Glas.

Bei Dosenobst und Dosengemüse und Konserven im Glas ist außerdem der Blick auf die Zutatenliste wichtig. Es gibt Produkte, denen Zucker und Gewürze sowie Stabilisatoren, die Geschmack, Geruch und Konsistenz bewahren sollen, zugesetzt werden. Bei Tiefkühlkost hingegen bekommst du das pure Produkt ohne Zusätze.

Betrachtet man die Auswirkungen auf die Umwelt, so lässt sich kein Gewinner ermitteln. Selbst im Vergleich zum frischen Obst und Gemüse ist der ökologische Fußabdruck der konservierten Produkte nicht wesentlich größer. Kaufst du zum Beispiel ein Kilogramm Tiefkühlkost im fußläufig erreichbaren Supermarkt, ist das umweltfreundlicher als der Einkauf beim Biobauern, der nur mit dem Auto erreichbar ist.

Betrachtet man die Lagerung der Produkte zu Hause, dann schneidet die Konservendose wesentlich besser ab. Während die Tiefkühlkost im eigenen Gefrierschrank Strom verbraucht und so CO2 verursacht, benötigt die Konservendose lediglich Platz im Küchenschrank oder im Vorratsregal im Keller oder der Speisekammer. Auch was die Lagerdauer betrifft, liegt die Konservendose vorne. Dosenobst und Dosengemüse ist wesentlich länger haltbar als Tiefkühlkost.

Tomaten aus der Dose sind tatsächlich gesünder als frische Tomaten

Tomaten werden aus südlichen Ländern importiert oder kommen aus holländischen Treibhäusern. Auf den langen Transportwegen gehen viele Vitamine und Nährstoffe verloren. Werden die Tomaten in Südeuropa reif geerntet, direkt verarbeitet und konserviert, bleiben die meisten Vitamine und Nährstoffe erhalten. Außerdem enthalten Tomaten aus der Konservendose wesentlich mehr des natürlichen Farbstoffs Lycopin, der das Risiko für einige Krebsarten senken soll. Lycopin zählt zu den Antioxidantien und gilt als Radikalenfänger.

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