Zuckeraustauschstoffe zählen wie die Süßstoffe auch zu den Süßungsmitteln und werden in vielen Lebensmitteln als Zuckerersatz verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Zuckeraustauschstoffe?
Zuckeraustauschstoffe werden auch als Zuckeralkohole oder mehrwertige Alkohole bezeichnet. Sie werden genau wie Fruchtzucker auch insulinunabhängig verstoffwechselt. Das heißt, dass beim Verzehr der Zuckerersatzstoffe der Blutzuckerspiegel kaum bis gar nicht ansteigt.
Zuckeraustauschtoffe haben durchschnittlich 2,4 Kilokalorien pro Gramm. Nur Erythrit (E 968) hat Null Kalorien. Diabetiker müssen Zuckeraustauschstoffe in ihre Brennwertberechnung einbeziehen.
Welche Zuckeraustauschstoffe gibt es?
In der EU sind acht Zuckeraustauschstoffe als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen.
- Sorbit (E 420)
- Mannit (E 421)
- Isomalt (E 953)
- Maltit (E 965)
- Lactit (E 966)
- TXylit (E 967)*
- Erythrit (E 968)*
- Polyglycitolsirup (E 964)
Sorbit (E 420)
Sorbit (auch unter Glucitol oder Sorbitol zu finden) ist ein natürlicher Bestandteil bestimmter Obstsorten. Besonders viel Sorbit enthalten Aprikosen, Pfirsiche, Äpfel oder Weintrauben. Trockenfrüchte, die aus diesen Obstsorten gewonnen werden, enthalten noch mal mehr Sorbit, da beim Trocknen den Früchten Wasser entzogen wird, sie so an Gewicht verlieren, aber einen gleichbleibenden Sorbitgehalt aufweisen. Viele Menschen leiden an einer Unverträglichkeit auf Sorbit. Das äußert sich dadurch, dass selbst kleinste Mengen abführend wirken.
Sorbit wird auch industriell hergestellt und zwar aus Mais- und Weizenstärke. Die Süßkraft entspricht in etwas der Hälfte von weißem Zucker. Sorbit ist wasserlöslich.
Mannit (E 421)
Mannit (auch unter Mannitol zu finden), kommt von Natur aus in Algen und Pilzen, aber auch in Gemüse, Kräutern und Früchten vor. Mannit ist im Vergleich zu anderen Zuckeraustauschstoffen sehr teuer und wird deshalb nur selten verwendet. Mannit hat außerdem eine äußerst schlechte Verträglichkeit.
Isomalt (E 953)
Isomalt (auch unter Palatinit zu finden) wird aus Saccharose (weißem Haushaltszucker) hergestellt, ist aber sehr viel besser für die Zähne. Isomalt kann von den Bakterien im Mund nur schwer verstoffwechselt werden und verursacht daher kaum Karies.
Polyglycitolsirup (E 964)
Polyglycitolsirup ist wasserlöslich und hat eine geringere Süßkraft als Haushaltszucker.
Maltit (E 965)
Maltit wird in vielen zuckerfreien Lebensmitteln zum Beispiel für Diabetiker oder in Low Carb Produkten verwendet. Maltit wird aus Mais- oder Weizenstärke hergestellt und ist etwas weniger süß als Haushaltszucker. Auch Maltit wird ebenso wie Isomalt als zahnfreundlich bezeichnet. Maltit wird gern zum Süßen von Desserts verwendet, da es einen cremigen Geschmack erzeugt.
Lactit (E 966)
Lactit (auch unter Laktit, hydrierter Milchzucker, Lactobiosit oder Lactotol zu finden) wird aus Laktose (Milchzucker) gewonnen und ist nur halb so süß wie Haushaltszucker. Wird Lactit aus tierischem Milchzucker hergestellt, ist es nicht vegan. Lactit ist wasserlöslich, zieht aber kein Wasser an. Deshalb wird Laktit gern für pulverförmige Lebensmittel und Backwaren verwendet, weil sie trocken bleiben müssen. Es erzeugt ein kühlendes Gefühl auf der Zunge.
Xylit (E 967)
Xylit (auch unter Xylitol oder Birkenzucker zu finden), wird aus Xylose (Holzzucker) gewonnen. Xylose kommt in vielen Obst- und Gemüsesorten vor. Die Süßkraft ist ähnlich der des weißen Zuckers. Xylit erzeugt ein kühlendes Gefühl auf der Zunge und verstärkt so zum Beispiel den Geschmack von Menthol und wird daher in Kaugummis und Bonbons verwendet.
Erythrit (E 968)
Erythrit (auch unter Erythritol zu finden), kommt von Natur aus in Pilzen, Käse, verschiedenen Obstsorten, fermentierten Lebensmitteln oder Pistazien vor. Die Lebensmittelindustrie stellt große Mengen davon durch Fermentation her. Erythrit ist im Vergleich zu allen anderen Zuckeraustauschstoffen sehr gut verträglich und wird ebenfalls als zahnfreundlich bezeichnet. Erythrit erzeugt ein kühlendes Gefühl auf der Zunge und wird daher auch für zuckerfreie Kaugummis verwendet.
Wie hoch ist die Süßkraft von Zuckeraustauschstoffen?
Die Süßkraft liegt zum Teil deutlich unter der von weißem Haushaltszucker.
Weißer Zucker hat eine Süßkraft von 100 %.
Im Vergleich dazu liegt die Süßkraft von Sorbit bei ca. 50 %, von Mannit bei ca. 30 – 50 %, von Isomalt bei ca. 50 – 60 %, von Polyglycitolsirup bei ca. 80 %, von Maltit bei ca. 60 – 90 %, von Lactit bei ca. 30 – 40 % und Erythrit bei ca. 60 – 80 %. Nur Xylit hat in etwa die gleiche Süßkraft wie Haushaltszucker.
Sind Zuckeraustauschstoffe gesund?
Zuckerersatzstoffe sind gesundheitlich unbedenklich.
Zuckeraustauschstoffe sind nicht kariesfördernd, deshalb werden sie für Kaugummis, Bonbons oder Zahnpasta verwendet.
Bei einem Verzehr von mehr als 25 g täglich können Magen-Darm-Beschwerden in Form von Blähungen oder Durchfall auftreten. Bei Menschen mit Sorbitunverträglichkeit reichen kleinste Mengen aus, um abführend zu wirken.
Welche Vorschriften gelten für die Kennzeichnung von Zuckeraustauschstoffen in Lebensmitteln?
In der Zutatenliste verpackter Lebensmittel müssen die Zusatzstoffe mit ihrem Klassennamen und ihrer Bezeichnung aufgeführt werden. Zum Beispiel: „Süßungsmittel: Sorbit“ oder alternativ mit der zugehörigen E-Nummer „Süßungsmittel: E 420“. Zusätzlich muss jedes Lebensmittel, dass Süßungsmittel enthält, auf der Verpackung den Zusatz „mit Süßungsmittel(n)“ tragen. Enthält ein Lebensmittel Zucker und Süßungsmittel, muss der Hinweis „mit Zucker und Süßungsmittel(n)“ lauten.
Lose Ware zum Beispiel beim Bäcker oder Speisen im Restaurant müssen auf der Preisliste, in der Speisekarte oder anderweitig schriftlich mit dem Zusatz „Süßungsmittel“ versehen werden. Die genaue Bezeichnung ist nicht erforderlich.
Wenn ein Lebensmittel mehr als 10 Prozent seines Gesamtgewichts an Zuckeraustauschstoffen enthält, muss zwingend die Warnung „Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“ auf der Verpackung stehen.
Nährwertkennzeichnung von Zuckeraustauschstoffen
Zuckeraustauschstoffe müssen in der Nährwerttabelle berücksichtigt werden. Sie zählen zu den Kohlenhydraten, werden aber nicht direkt als Zucker ausgewiesen. So kann es sein, dass ein Lebensmittel zwar zu über 90 Prozent Kohlenhydrate enthält, aber laut Nährwerttabelle keinen Zucker. Das ist irreführend, weil es für den Verbraucher nicht transparent ist. Es gibt Hersteller, die den Zuckeraustauschstoff in der Nährwerttabelle freiwillig als mehrwertige Alkohole ausweisen.
Nährwerte von Erythrit: Xucker Light
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