Chronische Entzündungen im Körper werden mit verschiedenen Erkrankungen wie zum Beispiel Rheuma, Gicht oder Morbus Chron in Verbindung gebracht. Entzündungshemmende Lebensmittel wie Obst und Gemüse sowie pflanzliche Öle stärken deine Gesundheit.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Entzündungen?
Eine Entzündung (Latein: Inflammation) ist eine wichtige Abwehrreaktion unseres Körpers. Dazu zählen nicht nur sichtbare Entzündungen, wie zum Beispiel die einer Verletzung, sondern auch unsichtbare Entzündungen im Körper, die unter anderem den Magen, den Darm oder die Lunge betreffen können.
Eine Entzündung hat die Aufgbe das geschädigte Gewebe zu reparieren. Sie ist also eine der Waffen unseres Immunsystems. Ist eine Entzündung allerdings übermäßig heftig oder richtet sich gegen gesundes Gewebe oder wird sogar chronisch, dann schadet sie uns.
Wie entstehen chronische Entzündungen?
Eine Entzündung die durch die Aktivierung des Immunsystems entsteht und sich gegen Viren, Bakterien und Pilze richtet ist lebensnotwendig. Richtet sich eine Entzündung aber gegen Umweltschadstoffe oder Nahrungsmittel, dann ist das nicht lebensnotwendig. Ob so eine sinnlose Entzündung letztendlich chronisch wird hängt immer vom Immunsystem des Betroffenen ab. Die individuelle Entgiftungsfähigkeit spielt dabei ebenso eine Rolle, wie eine genetische Veranlagung.
Warum sind chronische Entzündungen so gefährlich?
Äußerliche Entzündungen sehen wir sofort, aber chronsiche Entzündungen innerhalb des Körpers bleiben oft lange Zeit unbemerkt. Unser Immunsystem arbeitet auf Hochtouren, um diese Entzündungen zu bekämpfen, doch wir bekoommen davon gar nichts mit. Irgendwann reagiert unser Körper mit ersten Symptomen wie Müdigkeit oder Abgeschlagenheit. Diese Symptome treten bei so vielen Krankheiten auf, dass sie nicht leicht zuzuornden sind und so unbemerkt chronsich-entzündliche Erkrankungen entstehen können. Dazu zählen unter anderem: Rheuma, Gicht, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Allergien, Schilddrüsenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Paradontitis.
Welche Krankheiten können sich mit entzüngshemmender Ernährung verbessern?
Es gibt zahlreiche Erkrankungen deren Symptome sich durch eine konsequente entzündungshemmende Ernährung verbessern können. Die verschiedenen Erkrankungen haben wir in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Das sind die betroffenen Organe | Das sind die zugehörigen Erkrankungen |
Atemwege | Asthma, Bronchitis, COPD (Chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen) |
Bauchspeicheldrüse (Pankreas) | Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) |
Diabetes mellitus | |
Galle | Gallensteine |
Gefäße | Arteriosklerose, Vaskulitis |
Gelenke, Knochen, Knorpel, Muskel, Bänder, Sehnen | Arthrose, Gicht, Rheuma und rheumatische Erkrankungen (rheumatische Arthritis) |
Gehirn | Alzheimer, Parkinson, Migräne |
Haut | Akne, Schuppenflechte (Psoriasis), Neurodermitis, Rosazea |
Herz | Herzinfarkt |
Krebserkrankungen | |
Leber | Fettleber |
Magen und Darm | Colitis ulzerosa, Divertikulose und Divertikulitis, Enteritis, Gastritis, Morbus Crohn, Reizdarmsyndrom |
Neurologische Erkrankung | Multriple Sklerose |
Schilddrüse | Hashimoto-Thyreoiditis |
Mit einer entzündungshemmenden Ernährung Entzündungen vorbeugen
Es gibt viele Faktoren, die eine Entzündung fördern können. Einige davon, wie zum Beipsiel eine genetische Veranlagung, können wir nicht beeinflüssen. Es gibt allerdings eine Reihe von Auslösern, die wir direkt beieinflüssen können. Dazu zählen: Alkoholkonsum, Rauchen, Bewegunsmangel, Schlafmangel, Stress und ungesunde Ernährung.
Was du mit einer entzündungshemmenden Ernährung erreichen kannst
- Der Verlauf deiner Krankheit kann sich verbessern.
- Deine Beschwerden können sich reduzieren.
- Im günstigsten Fall benötigst du durch entzündungshemmende Ernährung weniger Medikamente.
Top 10 entzündungshemmende Lebensmittel
Zwiebeln und Lauch
Zwiebeln und Lauchgemüse enthalten Sulfide. Die schwefelhaltigen Verbindungen verleihen ihnen den würzigen Geschmack. Sie sind entzündungshemmend und wirken antibakteriell. Sie unterstützen eine entzündungshemmende Ernährung.
Außerdem enthalten Zwiebeln und Lauch neben den Vitaminen A, B C und E reichlich Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Phosphor.
Rote Zwiebeln sind darüber hinaus reich an Anthocyan. Anthocyan ist ein sekundärer Pflanzenstoff und wirkt antioxidativ, das heißt er bietet Schutz vor freien Radikalen und schützt somit auch die Körperzellen vor Schäden.
Brokkoli, Kohl, Radieschen und Co.
Kreuzblütengewächse enthalten den sekundären Pflanzenstoff Sulforaphan, auch Senföl oder Senfölglykosid genannt. Das Senföl besitzt eine antientzündliche Wirkung und wirkt sich positiv auf den Zuckerstoffwechsel aus.
Zu den Kreuzblütengewächsen gehören:
- Brokkoli
- Blumenkohl
- Rosenkohl
- Weisskohl
- Rotkohl
- Kohlrabi
- Radieschen
- Meerrettich
- Rucola
- Kresse
- Senf
Senföl* kannst du auch zum Kochen, Braten, Backen und in Salaten verwenden. Es hat einen leicht nussigen Geschmack und gibt Soßen und Dips einen würzigen Geschmack. Es kann auf über 200 Grad Celsius erhitzt werden und anders als beim Olivenöl entstehen erst ab 250 Grad Celsius für die Gesundheit bedenkliche Gase.
Kirschen und Beeren
Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren, rote und schwarze Johannisbeeren haben eines gemeinsam. Sie alle enthalten Anthocyane. Der sekundäre Pflanzenstoff verleiht diesen Früchten die rot-violette Farbe und hemmt erfolgreich Entzündungen im Körper. Die Antioxidantien stoppen oxidative Prozesse indem sie freie Radikale abfangen und so die Zellen schützen.
Beerenobst hat noch viel mehr Vorteile. Je nach Sorte enthalten sie unter anderem Vitamin A, B, C, E, K, Eisen, Folsäure, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Zink. Erdbeeren und schwarze Johannisbeeren enthalten sogar mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und pushen so dein Immunsystem.
Wann die einzelnen Beeren geerntet werden erfährst du in unserem Saisonkalender. Außerhalb der Saison gibt es die leckeren Früchte tiefgekühlt zu kaufen.
Ananas
Ananas enthält Bromelain, das sich aus zwei Eiweiß-spaltenden Enzymen zusammensetzt. Es wirkt entzündungshemmend und verdauungsfördernd und kann so chronisch-entzündliche Darmerkrankungen lindern.
Die Ananas hat allerdings noch viel mehr gesunde Eigenschaften. Welche das sind erfährts du hier: Darum ist die Ananas so gesund!
Omega-3-Fettsäuren: Fisch, Nüsse und Pflanzenöle
Omega-3-Fettsäuren sind außerordentlich wichtig für unsere Gesundheit. In einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Studie wurde herausgefunden, dass Omega-3-Fettsäuren stark entzündugnshemmend wirken und sich so perfekt als Therapieunterstützung entzündlicher Krankheiten wie rheumatoider Arthritis eignen. Dazu ist es nicht nötig täglich fetten Seefisch zu essen. Algenöl* ist eine besonders gute Alternative, da es nicht so geschmacksintensiv ist und sich so auch mal unter einen Brotaufstrich mischen lässt.
Omega-3-Fettsäuren sind enthalten in:
- fettem Seefisch, zum Beispiel Lachs, Hering oder Makrele
- in Speiseölen, zum Beispiel Chiaöl, Leinöl, Fischöl, Algenöl
- in Nüssen und Samen, zum Beispiel in Walnüssen, Chiasamen, Leinsamen und Mandeln
Ätherische Öle: Fenchel, Ingwer, Kurkuma …
Kurkuma, Fenchel, Ingwer und Co. enthalten ätherische Öle, die entzündungsvorbeugend und entzündungshemmend wirken. Fenchelhonig wirkt zum Beispiel bei Entzündungen im Rachenraum, Ingwershots stärken das Immunsystem, Ingwertee hilft Erkältungsbeschwerden zu lindern und Kurkuma enthält zusätzlich den gelben Farbstoff Curcumin der ebenfalls entzündungshemmend wirkt.
Ätherische Öle enthalten die entzündungshemmenden Stoffe der Pflanzen in konzentrierter Form, deshalb können bereits geringe Mengen Entzündungen effektiv vorbeugen oder lindern.
Unter anderem haben auch diese Kräuter und Gewüze entzündungshemmende Eigenschaften und unterstützen so eine antientzündliche Ernährung:
- Kamille
- Kreuzkümmel
- Nelke
- Pfeffer
- Pfefferminze
- Rosmarin
- Salbei
- Zimt
Grünes Blattgemüse
Weitere entzündungshemmende Lebensmittel sind die Blattgemüse. Zu den Blattgemüsen zählen die Gemüsesorten, deren Blätter und Stiele gegessen werden können: Salate (Chicoree, Eichblattsalat, Eissalat/Eisbergsalat, Endiviensalat, Feldsalat, Kopfsalat), Kohlgemüse (Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Grünkohl, Pak Choi, Rosenkohl, Rotkohl, Spitzkohl, Weißkohl, Wirsing) Spinat, Mangold, Bärlauch, Schnittlauch, Lauch und Wildkräuer (Gartenkresse, Kapuzinerkresse, Löwenzahn, Portulak, Spitzwegerich, Wiesenklee, Wiesen-Sauerampfer, Brennnessel).
Grünes Blattgemüse ist reich an Chlorophyll. Der sekundären Pflanzenstoff Chlorophyll ist maßgeblich an der Photosyntese beteiligt, dabei entstehen Glucose (Zucker), Kohlenhydrate und als Abfallprodukt Sauerstoff.
Das Chlorophyll ist für uns besonders wichtig, denn es
⠀
🌿 unterstützt die Leber bei der Entgiftung des Körpers und
🌿 fördert die Wundheilung
Außerdem enthält grünes Blattgemüse zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin C, Bitterstoffe, Eisen, Magnesium und Folsäure.
Probiotische Lebensmittel
Probiotische Lebensmittel unterstützen unsere guten Darmbakterien. Ist nämlich das Gleichgewicht von nützlichen und schlechten Bakterien im Darm aus der Balance gekommen, können sich Entzündungen entwickeln. Probiotische Lebensmittel sorgen dafür, dass die für unsere Gesundheit ungüstigen Bakterien nicht die Oberhand gewinnen.
Zu den probiotischen Lebensmitteln zählen:
- Sauerkraut
- saure Gurken
- Apfelessig
- Naturjoghurt
- Kefir
- Kombucha
- Hartkäse (Cheddar, Gruyère, Gouda, Mozzarella, Parmesankäse)
- Tempeh und Miso
Hagebuttenpulver
Hagebuttenpulver ist reich an Vitamin A, C, E und K sowie an den Mineralstoffen Kalzium, Kupfer, Mangan, Magnesium und Phosphor. Hagebuttenpulver ist ein richtiges Superfood und als Nahrungsergänzungsmittel dank seines hohen Vitamin C Gehaltes zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten und Stärkung des Immunsystems durchaus sinnvoll. Bei normaler Dosierung sind keine Nebenwirkungen bekannt, dennoch empfehlen wir, vor der Einnahme mit dem Hausarzt zu sprechen.
Hagebuttenpulver wird gegen Entzündungen und Gelenkschmerzen vielfach empfohlen, obwohl es dafür bisher keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt. Es gibt allerdings kleinere Studien aus den Jahren 2004 und 2010, die bewiesen haben, dass von Arthrose und rheumatoider Arthritis Betroffene einen Rückgang der Schmerzen festgestellt haben.
Hagebuttennpulver hilft bei:
- Gelenkschmerzen bei Rheuma, Arthritis oder Arthose, da das enthaltene Galaktolipid freie Radikale einfängt und so Entzündungen lindern und Schmerzen verringern kann
- Harnwegsinfektionen, da es eine entwäsernde und harntreibende Wirkung hat
- der Stärkung des Immunsystems, da es reichlich Vitamin C enthält
Sanddorn
Sanddorn unterstützt ebenfalls eine entzündungshemmende Ernährung. Es hat einen sehr hohen Gehalt an Vitamin C, außerdem enthält es Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, und Phosphor sowie Folsäure, Biotin und die Vitamine, B1, B2, B6, B12 und E. Besonders erwähnenwert ist der hohe B12-Gehalt des Sanddorns, da B12 sonst fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten ist. Die Schale ist reich an Beta-Carotin und Zeaxanthin, einem Carotinoid. Außerdem enthalten die Beeren und die Blätter reichlich Flavonoide (4–Hydroxyzimtsäure, Kampferöl, Quercetin, Rutin und Isorhamnetin). Flavonoide sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe.
Sanddorn wird zur Stärkung des Immunsystems, zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten, aber auch zur Unterstützung bei der Genesung von Krankheiten eingesetzt. Die Beeren und die Blätter haben einen großen antioxidativen Effekt und können so zur Regeneration von Körperzellen bei oxidativem Stress beitragen.
Zeaxanthin, das zu den Carotinoiden gehört gibt den Pflanzen die gelbe oder orange Farbe und hat eine bemerkenswerte Wirkung auf die Augengesundheit. Es optimiert die Produktion und die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit und schützt die Makula vor freien Radiklaen. Ohne den Schutz des Zeaxanthin wird das Auge anfällig für Bindehautentzündungen und dem trockenen Auge.
Entzündungshemmende Lebensmittel Tabelle
Ebenso wie es zahlreiche entzündungshemmende Lebensmittel gibt, gibt es ebenso viele entzündungsfördernde Lebensmittel. Dazu zählen vor allem weiterverarbeitete Lebensmittel und Fertigprodukte.
Für eine entzündungshemmende Ernährung gibt dir unserer „Entzündungshemmende Lebensmittel Tabelle“ einen umfassenden Überblick über alle Lebensmittel, die du bedenkenlos essen kannst und über alle entzündungsfördernden Lebensmittel, die nur nur selten genießen solltest.
Entzündungshemmende Lebensmittel | Entzündungsfördernde Lebensmittel |
Obst
| Obst
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Gemüse
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Hülsenfrüchte
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Kräuter und Gewürze
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Getreide und Getreideprodukte
| Getreide und Getreideprodukte
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Reis
| Reis
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Pseudogetreide | |
Kartoffelprodukte
| Kartoffelprodukte
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Fleisch gelegentlich:
| Fleisch
|
Fisch
| Fisch
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Milchprodukte gelegentlich:
| Milchprodukte
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Brotaufstrich
| Brotaufstrich
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Nüsse und Samen
| Nüsse und Samen
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Fette und Öle
| Fette und Öle
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Getränke
| Getränke
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Süßigkeiten
| Süßigkeiten
|
Fazit: Entzündungshemmende Lebensmittel
Infektionen durch Viren, Bakterien oder Pilze sowie Umweltgifte wie Mikroplastik, Pestizide, Antibiotika, Hormone, Schwermetalle und Medikamentenrückstände, die wir täglich mit unserer Nahrung aufnehmen, können eine stille Entzündung, eine sogenannte „silent inflammation“, begünstigen. Durch eine antientzündliche Ernährung können wir dem entgegenwirken.
Dabei kommt es nicht darauf an besonders viel von einem einzigen Nahrungsmittel zu essen, sondern auf eine gesunde und ausgewogenene Ernährung mit einem hohen Gemüse- und Obstanteil zu achten.
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